Noch ist Polen nicht verloren
Eine Komödie von Jürgen Hofmann | Produktion des „theater HALOGEN“ in Zusammenarbeit mit Theater Apron
Premiere 14.11.2009 / Spieldauer 110 Minuten / eine Pause
„Sein oder Nichtsein“ … diese Frage stellt Josef Tura (Martin Kreusch – Theater Varomodi) alias Hamlet Abend für Abend auf der Bühne des Posener Stadttheaters. Eigentlich hätte die kleine polnische Theatergruppe eine Satire auf Nazideutschland im Repertoire, doch diese fiel der polnischen Zensur zum Opfer. Nun, im Herbst 1939, ist Polen von deutschen Truppen besetzt, und auch die Schauspieler leiden unter der Besatzung, als durch einen SS-Spitzel der gesamte Posener Widerstand bedroht ist. Durch die heimliche Liebschaft von Maria Tura (Astrid Beier – Theater Apron) zu einem polnischen Fliegerleutnant im Londoner Exil (Daniel Gebhardt – „„theater HALOGEN““) gerät das Schauspielerpaar mitten hinein und das ganze Ensemble hilft, die Katastrophe zu vermeiden. Aus den Karikaturen der geprobten Satire werden glaubwürdige Nazis und die Satire verlagert sich von der Bühne ins Hauptquartier der Posener Gestapo. Der Gipfel der Szenerie ist der Auftritt einer hochschwangeren Frau als Adolf Hitler (Nicole Kopf – „„theater HALOGEN““).
Der Politthriller als Satire – eine bissig-böse Antinazi-Groteske, bei der dem Zuschauer der Atem stockt, Lächerliches schnell in Grauen umschlägt. Ein Spiel mit echten und falschen Bärten, Masken, Uniformen und Spionen. Witz, Terror und tiefsitzende Ängste, kunstvoll-locker serviert. Bösartige Späße mit Gestapo-Chargen entlarven mehr, als manch tiefgründige Analyse des Faschismus. In einer Scharade aus schwarzem Humor, Pathos und Grausamkeit werden die Popanzfiguren des NS-Regimes mit einer Gruppe exzentrischer Schauspieler konfrontiert und erzeugen damit ein Klima realer Unwirklichkeit, das die wirkliche Realität um so schärfer hervortreten lässt.
Vier Mitglieder von Theater Apron wirken in der Produktion “Noch ist Polen nicht verloren” mit. Insgesamt vereint die Großproduktion im ehemaligen Fernsehstudio 15 Akteure, die aus vier freien Ensembles der Stadt bekannt sind.
Zu sehen
- Martin Kreusch Josef Tura
- Astrid Beier Maria Tura
- Nicole Kopf Bronska & Hitler
- Heinz Barth Grinberg
- Stephan Werschke Kasparek
- Heiko Nolte Dobosch, Regisseur
- Thomas Thielicke Bolek, Souffleur
- Anne Thomas Magdalenchen
- Daniel Gebhardt Andrzej Stasnik, Fliegerleutnant
- Jan Frenkel SS-Gruppenführer Erhard
- Ingo Leibnitz Schulz, Adjutant
- Axel Kohout Professor Siletzky
- Simeon Reusch Beamter & Hauptsturmführer Bauer
- Camilla Lehmann Hitlerjunge Marek
- Bernd Plüsch Waffen- und Gerätewart
Zu spüren
- Alexander Terhorst Regie
- Annett Schwibs Regieassistenz
- Alexander Terhorst Bühnenbild
- Ingo Leibnitz Bühnenbild
- Axel Kohout Bühnenbild
- Daniel Gebhardt Bühnenbild
- Gudrun Röver Kostüme
- Alexander Terhorst Kostüme
- Daniela Mai Layoutdesign
- Katja Jaentsch Maske
- Paul Kaufmann Musik
- Sven Suppan Technik
- Daniel Gebhardt Produktionsleitung